
Ein Gang übers Gelände in leicht gebückter Haltung und mit weit geblähten Nüstern führte mich an das Ufer des Mühlenbaches, wo in diesen Wochen eine Pflanze alle anderen dominiert. Das Kraut, hochgewachsen, mit weißen, puscheligen Blüten und viel Grünzeug dran, mag es wohl feucht an den Füßen.
Früher rief ich meine Mutter an, wenn mir etwas über den Weg lief, was ich nicht kannte. Heute frage ich der Einfachheit halber Google, den Allmächtigen: Mit der Rose ist es verwandt und es hatte viele Namen im Volksmund, der wohl bekannteste ist Mädesüß. Im englischen Meadow Sweet und im Norwegischen Mjödurt, was so viel heißt wie Metkraut.
Aha, da kam es früher rein, in den Honigwein.
Es sollte dem eher flachen weißen Wein, der seine Süße vom Honig bekam, zusätzlich noch etwas Geschmack geben. Macht Sinn.
Anscheinend nicht nur wohlschmeckend tat es auch das Seine als Heilmittel: Harn- und Schweiß treibend, gut gegen Rheuma und Gicht, Sodbrennen soll es beheben.
Irre, wie die Natur mich da mal wieder an der Nase herum geführt hat.
Im wahrsten Sinne des Wortes.
Unser Koch weiß natürlich schon länger Bescheid und verarbeitet es im Panna Cotta, das ist köstlich und ein Nachtisch, den ich wohl heute Abend wählen werde. Nein, ich esse den alleine, geteilt wird der nicht.